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Basisdemokratie vs. Ego-Ökonomie

Basisdemokratie ist in der Theorie eine tolle Sache, aber in der Praxis nur in sehr kleinen Gruppen anwendbar, denn die verbrauchte Lebenszeit steigt exponentiell mit der Anzahl der Teilnehmer.

Sprechzeit pro Teilnehmer * Anzahl der Teilnehmer = Dauer des Meetings

Dauer des Meetings * Anzahl der Teilnehmer = verbrauchte Lebenszeit

Der Rekord, was das anging hat das Assamblea in Berlin gebrochen. 500 Besucher * 2 h = 1000h.

1000h, soviel arbeitet ein durchschnittlicher Mensch in 6 Monaten und wenn ich mir dazu im Kontrast den Gründerbus anschaue wird mir schlecht. Was wir zu dritt in einer Woche gelernt, recherchiert, berechnet und auf die Beine gestellt haben, schaffen die Assambleas in Monaten nicht. Wenn nur jeder der Beteiligten 5 min vor der Gruppe reden würde, kämen wir auf Insgesamt 41 Stunden Diskussionszeit, also grob eine Arbeitswoche. Bei 500 Teilnehmern macht das insgesamt 10 Jahre Lebenszeit und davon wären wohl 90-95% redundant oder irrelevant.

Kein Wunder, dass es Unternehmen heute soviel leichter fällt, ihre Interessen zu vertreten und durchzusetzen, als dem gemeinen Bürger.

Man arbeitet einfach effektiver, wenn man nicht alles tot quatscht. Man kann schneller agieren und Fakten schaffen, wenn man nicht erst jeder Befindlichkeit zuhören muss.

Die Konsequenzen erleben wir täglich. Kann also Basisdemokratie überhaupt funktionieren, oder steht sie sich selbst im Weg?