Ich bin seit 2 Monaten im Bullshit Streik
Seit dem 15. April 11:45 bin ich im Bullshit Streik. Bullshit Streik heißt, dass ich mich weigere an Projekten beteiligt zu sein, die ich für Bullshit halte. Also Projekte die den Kunden nicht helfen oder sogar versuchen sie zu täuschen. Für mich sind solche Strategien in einer immer transparenter werdenden Welt zum scheitern verurteilt. Bullshit Streik heißt aber nicht, dass ich keine Werbung mehr machen will. Ich Streike nur bei schlechten Produkten. Ich habe zuviel über Manipulation gelernt, arbeite mit dem Vertrauen der Menschen und das kann ich nur, wenn ich auch ihnen vertraue.
Der Auslöser für meinen Streik war dieser Clip:
Bzw. der Vortrag Digital Natives with a cause von Nishant Shah auf der re:publica10. Der Typ in dem Video ist Matt Harding und er hat beschlossen nicht mehr Computerspiele herzustellen in dem es um den Weltuntergang geht, sondern durch die Welt zu fahren und zu tanzen. Während das Video lief ist mir klar geworden: Um Zeit zu haben um etwas sinnvolles zu machen, muss ich aufhören scheiß zu machen. Und ehrlich gesagt, ich hatte ein wenig Angst. Kann ich mit Design Geld verdienen ohne jeden Bullshit mitzumachen? Kann ich einfach Jobs ablehnen, wenn ich grad eigentlich Aufträge suche? Mit dem Start-Up hatte ich den Ausstieg, wenn es mir zu dumm wird zwar schon geübt, aber meine Erlebnisse bei Bewerbungsgesprächen und im Master machten mir Angst, dass es keine Welt jenseits des Bullshits gibt. Ihr merkt ja am Datum, dass mein Streik schon seit 2 Monaten läuft, ohne dass ich es kommentiert habe. Es musste erst mal reifen. Ich hatte Angst davor, doch wieder Bullshit machen zu müssen und dann als Idiot da zu stehen. Das Problem, dass ich mir bei keinem Arbeitgeber die Projekte aussuchen kann, war auch ein Grund für den Start von Hello & Like. Die ersten Gespräche laufen echt gut und es macht mir viel mehr Spaß echte Produkte und Marken mit echten Menschen zu verbinden, statt Scheinrealitäten zu bauen.
Aber wie kommt man an gute Kunden?
Ich möchte gerne fünf Tage pro Woche Arbeiten, wobei ich erst mal versuchen werde es auf zwei bezahlte Tage einzupegeln und an drei Tagen mache ich Projekte die helfen: Also Peng, Stadt der Wissenschaft, aber auch andere Projekte die Kommunikation oder Welt verbessern nehme ich gerne an. Dabei habe ich meinen Fokus aber nicht auf Welt und werde auch nicht Ölplattformen besetzen sondern für mich fängt Hilfe regional an.
Ich habe dazu auch eine Gute-Projekte-Theorie entwickelt, die sich hoffentlich zu einen Law verfestigt:
Je mehr gute Projekte man macht, desto mehr Menschen lernt man kennen, die auch gute Projekte machen und desto mehr gute Projekte kann man machen.
Wer schließt sich an?
Und hier ist noch de Vortrag von der re:publica: Weiterlesen