Fast 100000 Facebooknutzer in Mainz!

Der Tanzverbot Flashmob am hat einmal mehr gezeigt, welches virale Potenzial Facebook selbst im kleinen Mainz hat. Aus diesem Anlass habe ich mir nochmal die Nutzerzahlen für die Region angeschaut und diese hat sich erheblich erweitert. Von ca. 30.000 im Oktober auf fast 100.000.

Für mich ist das ein weiteres Zeichen, dass Social Media auch in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt angekommen ist. Viele Bars und Clubs haben das schon verstanden und nutzen Facebook um auf Veranstaltungen hinzuweisen, aber auch andere Geschäfte könnten davon profitieren. Und hier sind diesmal die Kleinen im Vorteil. Denn für sie ist es leichter auf die Wünsche der Kunden einzugehen und relevante Infos an ihre Fans zu verschicken. Unternehmen wie Saturn und Rewe können da kaum mithalten, da sie nicht so leicht auf regionale Trends reagieren können.

Um das Thema Social Media noch weiter an zu heizen, werde ich kostenlose Kurse für Museen und Vereine anbieten, damit sie Facebook, Twitter und Co auch für ihre Kommunikation nutzen und andere Milieus erreichen können.

Mehr tolle Sachen für Mainz! Yeah

Mainz vs. Berlin

Ich war zwar nur zwei Wochen in Berlin, aber den größten Unterschied zwischen Mainz und der Hauptstadt habe ich schon verstanden: In Berlin findet man alles außer Zeit.
Klar, wer für ein Start-Up arbeitet darf sich über zu wenig Zeit nicht wundern, aber auch alle anderen sind ständig unterwegs. Es gibt jeden Tag mehr Angebote als man wahrnehmen kann. Man wird von der Angst getrieben etwas zu verpassen. Und oft ist diese Angst auch begründet. Dank Thorsten und Ago bin ich immer wieder an neue Orte gelangt und habe neue spannende Menschen kennen gelernt. In Berlin gibt es mehr Energie, mehr Austausch und mehr Input als in Mainz. Aber es gibt auch mehr Elend und mehr Dreck.

Gegensätze ziehn mich an

Bis abends arbeiten in Prenzlauerberg, kurz nach Neukölln zum Klamotten wechseln, in Kreuzberg noch jemanden aufsammeln, für Sushi nach Friedrichshain und dann auf eine Vernissage in Mitte. (So vielfältig wars nur an einem Tag. Jeden Tag so nen Programm und ich würde Irre.)

Im Gegensatz dazu steht Mainz. Hier gibt es vielleicht einmal im Monat ne tolle Party. Die Leute sind auch nicht aus Paris oder NewYork hergezogen, sondern aus Koblenz oder Kaiserslautern. Ok einen NewYorker kenne ich auch in Mainz.

Ich muss aber gestehen das ich Mainz gerade deshalb mag. Es gibt hier nicht hunderte verschiedene Subkulturen die aneinander vorbei existieren. Wenn wir Glück haben gibt es vielleicht ein bis zwei Subkulturen (Ist Fassenacht eine Subkultur?). Dieser Mangel auf der einen Seite, führt aber auch zu interessanten Vermischungen. Da eine Subkultur kaum für sich alleine existieren kann, muss man offen für andere Ideen sein.
In Berlin gibt es einen ständigen Wettbewerb, in Mainz hingegen ist man froh über jede Initiative.

Deshalb kann man in Berlin auch nicht sowas wie das Peng finden. Dort gibt es zuviele davon. (Allein in der Weserstraße in Neukölln gibt es 5 Läden die an das Pengland erinnern.) Die Leute haben die Möglichkeit sich jedem Tag mit ihrem Lieblingsthema zu beschäftigen.

Ich mag Berlin für den Input und Mainz für die Konzentration. Jetzt gilt es für mich den Zwischenweg zu finden. Nächste Woche gehts wieder hin, zur re:publica

Und hier noch nen Artikel, den ich kurz nach dem Schreiben entdeckt habe:

http://www.spreeblick.com/2010/03/08/der-berliner-szenemensch/

Wie seht ihr das? Was kann Mainz besser? Was ist toll an Berlin?

SDW11: Präsentations Analyse Teil 2 – Mainz

nachdem ich letzte Woche schon etwas zur Präsentation von Bielefeld und Chemnitz geschrieben habe, folgt nun:

Mainz

leidenschaftlich wissenschaftlich. Stadtlandschaft voller Kreativität

Da ich im AK Präsentation und bei der Generalprobe dabei war, ist dieser Bericht nicht neutral und ich gehe von dem was wir vorhatten, zu dem was passierte.

Unsere Strategie setzte sich aus vier Medien zusammen: Dem Antrag, der Delegation, dem Stand und der Präsentation.
In der ersten Sitzung des Arbeitskreises Präsentation verteilten wir also Funktionen auf die einzelnen Elemente. Da der Antrag eher sachlich gehalten wurde, musste die Leidenschaft in Berlin übertragen werden.

Antrag

Mir persönlich war der Antrag zu textlastig und ermöglichte kein schnelles überfliegen. Andererseits mussten auch viele Projekte reingestellt werden, damit keiner der Beteiligten unzufrieden ist und sich übergangen fühlt. Hier hätte man durch einen besseren Aufbau für mehr Übersichtlichkeit sorgen können.

Delegation

Die Delegation setzte sich aus Mitarbeitern der Stadt, des Landes, der Hochschulen, Museen, Unternehmen und Peng zusammen. Für jeden gab es eine kleine Anstecknadel mit dem Mainz Logo und zur Auffrischung des Antrag noch einen Handzettel mit den wichtigsten Infos. Auf weitere Uniform und auswendig gelernte Antworten wurde bewusst verzichtet. Wir waren also auf uns gestellt was die Leidenschaft angeht. Alle Beteiligten kann man auch im Internet nachlesen, ich möchte hier nur noch gesondert Herr Hammer erwähnen, der durch seine gute Laune die ganze Gruppe ansteckte.

Stand

Nach der ersten Bewerbungsrunde fragte der Stifterverband, wo denn Gutenberg geblieben ist. Da wir aber bei der Präsentation nicht zu sehr auf die Tradition setzen wollten griffen wir Gutenberg für das Handout wieder auf. Die Zettel waren bereits zum größten Teil fertig, aber vor Ort wurde mit Bleisatz noch folgendes Zitat aufgedruckt:

Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert, und mehr als das Blei in der Flinte jenes im Setzkasten der Drucker.

Georg Christoph Lichtenberg

Im Hintergrund gab es zusätzlich noch ein 2*4m Poster auf denen die drei Säulen und einige Bilder waren.

Präsentation

Mit Gundula Gause vom ZDF hatten wir einen echten Moderationsjoker in unseren Reihen. Durch ihre Erfahrungen beim Umgang mit Problemen konnte nichts schief gehen und die anderen Vortragenden konnten sich auf ihre Antworten konzentrieren. Neben dem Bürgermeister und dem Uni-Präsidenten sollte als dritte Person, noch jemand aus der Wirtschaft dabei sein. Schott als erste Idee lag zwar nahe, hätte aber dem klassischen Muster entsprochen. Es wurde deshalb jemand gesucht, der eine stärkere persönliche Bindung zur Hochschule hat. Mit Frau Türeci wurde eine tolle Vertreterin für den Bereich Wirtschaft gefunden. (Sie hat aus der Uniklinik heraus die Firma Ganymed gedründet und entwickelt an einem neuen Verfahren gegen Krebs.)

Da wir wussten, dass die Aufmerksamkeit der Zuschauer nach ca. 10 min nachlassen wird, war klar, dass wir zwischen drin Videos brauchen. Der SWR half uns dabei und produzierte vier Clips. Die Clips wurden dazu genutz in Themen einzuführen, die dann von Gundula Gause aufgenommen und an das Präsentationsteam weitergeleitet. Diese stellten dann die Details frei vor. Zum Abschluss der Projektvorstellung stellte dann jeder Beteiligte noch einmal sein persönliches Lieblingsprojekt vor. An dieser Stelle der Präsentation merkte jeder Zuschauer, was mit “leidenschaftlich wissenschaftlich” gemeint war.

Nach der Präsentation hatte die Jury noch einmal die Chance Fragen zu stellen und ich denke an dieser Stelle hat Mainz den Titel gewonnen. Es ging um das Thema Chancengleichheit und wie Mainz dazu beitragen will. Zuerst wurde von einem Elternabend in einer Moschee, der letzte Woche war berichtet. Dann gibt es ein Projekt bei dem Rentner von Schott Nachhilfe in Mathe geben. Das stand weder im Antrag noch waren die Antworten geplant, deshalb war es überzeugend und zeigte, dass es nicht nur gelaber ist. Später gab sogar Gundula Gause eine Antwort auf eine Frage der Jury, auch das war spontan. In der Fragerunde übertrug sich die beschworene Leidenschaft auf die Jury.

Die Präsentation war viel besser, als bei der Generalprobe. Besonders Frau Türeci hat sich sehr gesteigert. Und auch ein paar Tricks wurden beherzigt. So wurden die Fragen nicht mehr gegenüber Frau Gause beantwortet, sonder fast immer zum Publikum gesprochen. Außerdem beobachteten die anderen Beteiligten die sprechende Person und lenkten so die Blicke des Publikums.

Applaus!

Kennzahlen für Social Media, Facebook, Twitter

Neben einer klaren Positionierung einer Marke muss die Marketingabteilung ihre Erfolge auch messen. Bei Fernsehwerbung gibts dafür die Einschaltquote und übertragen auf Social Media gehts um Follower und Fans. Denn da gibts Zahlen, die man in eine Exceltabelle eintragen kann. Das kann man messen, man kann Graphen erstellen und sie dem Vorgesetzten zeigen.

Diese Fixierung auf Kennzahlen sorgt dafür, dass Praktikanten und Aushilfen in Werbeagenturen sitzen und händisch rumspammen oder Tausende Euro für Bannerwerbung investiert werden. Die Frage, wozu man Fans oder Follower braucht wird oft mit: “Dann schreiben wir was darein und dann verbreitet sich das viral beantwortet.

Die Nutzer von Social Media sind Menschen. Jeder von ihnen wird täglich mit tausenden Botschaften bombardiert und er kann sehr gut irrelevante Inhalte ausblenden. Kein Mensch setzt sich vor den Rechner und studiert aufmerksam jeden Beitrag. Wie im sogenannten “First Life” ist der Absender entscheidend für die Beurteilung der Relevanz. Durch die Fotos der Mitglieder kann man sehr schnell die Nachrichten überfliegen und selektiv lesen. Die Anzahl der Fans ist für die Reichweite einer Botschaft also nicht ausschlaggebend. Wichtig sind alleine die Qualität der Beziehung zum Fan und vom Fan zu dessen Freunden usw, sowie die Relevanz der Botschaft für die einzelnen Fans. Ich bin gespannt auf das Modell, das dies erfassen kann.

Ich bin kein Feind von Statistiken, aus den reinkommenden Links und den Trackingdaten auf der eigenen Webseite kann man viel erfahren. Aber die Zahl der Fans und Follower lässt sich zu leicht manipulieren, als das sie Relevanz haben könnte. Ein Fokussierung auf diese Kennzahlen führt zu falschen Fans. Social Media kann sein Potenzial am besten entfalten, wenn man es zum Zuhören nutzt. Je genauer man zuhört, desto relevantere Angebote kann man machen.

Peng, das Youtube für Veranstaltungen?

Als wir Anfang November 250 Fans bei Facebook hatten, war ich total überrascht von dem Erfolg. Bei 130 Mitgliedern ist das schon nicht schlecht. (Weniger als die Hälfte nutzt Facebook)

Und die Zahl der Peng-Fans steigt weiter. Mittlerweile auf 709. Zusammen mit der Dunkelziffer ist das ganz schön viel.

Aber wie kommt es, dass Peng soviele “Fans” hat?

Irgendwann ist uns aufgefallen, dass die meisten neuen Mitglieder und Aussteller nicht durch die Webseite oder Zeitungsartikel zu uns kommen, sondern durch eine Veranstaltung oder Mundpropaganda. Eine Designausstellung zieht Designer an, eine Kunstausstellung zieht Künstler, eine Lesung zieht Autoren an, ein Theatherstück zieht Schauspieler. Wir dringen, so ganz automatisch, in immer mehr Themenfelder aber auch immer tiefer in Subkulturen vor.

Jedes Event zieht meist den nächsten Veranstalter an. Dieser setzt einen anderen Themenschwerpunkt und lädt seinen Freundeskreis ein. Einige der Freunde werden wieder Veranstalter … Ein viraler Loop, der ständig an Tempo gewinnt.

Im Grunde haben wir das selbe Prinzip wie YouTube. Wir stellen ein Plattform und die Nutzer sorgen für die Verbreitung.

Wir geben uns aber auch Mühe die Verbreitung immer leichter zu machen: Bilder bei Flickr, ein Podcast, Facebook, Twitter und natürlich die Webseite. Hier würde sich durch eine neue Webseite noch einiges verbessern lassen…