Makerbot Re:volution: Der Anfang vom Ende der Massenproduktion?
Bre Pettis @ re:publica 2010 – i want a makerbot for peng from Alex Boerger on Vimeo.
Ich habe zwar schon vor der re:publica vom Makerbot gehört, aber der Vortrag von Bre Pettis hat mir erst klar gemacht, wie krass diese Innovation ist. Für knapp 700€ kann man jetzt Gegenstände bis zur Größe einer Kaffeetasse drucken und die Materialkosten betragen dann nur noch ab 16€ pro Kilo. Früher musste man entweder mit Spritzguss große Stückzahlen produzieren oder einen Rapid Prototyp für mehrere hundert Euro herstellen lassen. Der Makerbot verschiebt jetzt die Grenze. Für wenige Cent lassen sich jetzt Einzelstücke aus dem selben Material wie Lego herstellen. Die Qualität ist zwar nicht perfekt, aber dafür hat man dann eine Maßfertigung, günstiger als ein Massenprodukt. Und das beste daran ist das thingiverse. Eine Plattform bei der man 3D Modelle teilen kann.
Aber was kann man damit anstellen?
Natürlich ist eine Anwendung das die 3Dler ihre Figuren ausdrucken, was ich schon mal sehr geil finde, aber viel wichtiger ist, dass man sich Ersatzteile ausdrucken kann. Ich habe z.B. schon zwei Stative weggeworfen, weil ich die Stativplatte verloren hatte. Das ist jetzt vorbei, ich messe kurz nach, baue mit aus nem cube und zwei Zylindern das Teil und kann das Stativ weiter benutzen. Man muss Gegenstände nicht mehr auf dem Markt suchen oder hoffen dass sich eine Firma darum kümmert. Kann man es sich vorstellen, dann kann man es auch bauen. Eine Anwendung, die ich besonders weltverbesserisch finde, ist das Open Bodyparts Project, bei dem versucht wird, passgenaue Prothesen zu drucken. Diese können zwar nicht mit den Profi Prothesen mithalten, aber dafür kosten sie nur wenige Euro. Das wird das Leben von vielen Menschen in ärmeren Staaten erheblich verbessern.
Das ist eine echte Revolution und ich bin total froh, dass ich genug 3d kann um sofort loszulegen.
Das Peng braucht sowas
Der Markerbot ist perfekt für das Pengland. Zum einen sind viele Hobbybastler bei uns und nur Improvisation macht es überhaupt finanzierbar, auf der anderen Seite gibt’s auch viele Designer, Innenarchitekten und Hobbyisten, die 3D können. Ich denke diese Mischung wird viele neue praktische und schöne Gegenstände hervorbringen. Wir brauchen neue Beamerhalterungen, Türstopper, Flyerständer, Flaschenöffner, Halterungen für Kunstwerke, Tischkicker-Figuren… kein Problem, wir drucken es aus.
Am Dienstag werde ich das Gerät vorstellen und hoffe auf eine Kauferlaubnis. Im Vorfeld habe ich aber schon mal versucht, jeden der mir begegnet davon zu begeistern. Dabei kam auch die Frage, was wir zuerst drucken. Wobei ich da die Antwort recht einfach finde: Wir drucken uns ein Upgrade für den Makerbot. (Ich finde das erklärt das Prinzip des Makerbots perfekt.) Aber was wird der erste freie Gegenstand?
Mein Favorit sind momentan Kickerfiguren, mit Pengstern auf dem Trikot, die wir natürlich teilen.