Realität Teil 1: Einleitung

1. Keep it real
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To not be fake. Be yourself.

http://www.urbandictionary.com/define.php?term=keep%20it%20real

Was ist real?

Diesmal taste ich mich an ein Thema heran, dass mich schon seit Jahrzehnten beschäftigt. Was ist echt? In einer Geschichte die ich von meinen Eltern erzählt bekommen habe, muss ich wohl den Versuch meines Vaters den Eintritt für mich zu sparen, mit dem Satz: “Ich bin aber schon 6″ zu einem peinlichen Moment gemacht haben. Ich war mir sicher dass ich 6 Jahre alt bin, aber objektiv betrachtet war es für mich nicht nachvollziehbar ob ich jetzt 5 oder 6 Jahre alt bin.

Damals habe ich mir noch keine Gedanken über Realität gemacht, aber ich habe relativ schnell herausgefunden das es Geheimnisse und Lügen gibt und fand das total schwer, mir zu merken wem man was erzählen darf.

Wenn mich etwas interessiert, habe ich ein super Gedächtnis. Und deshalb sind mir relativ schnell Widersprüche aufgefallen, aber ich habe auch bemerkt, dass die meisten Menschen diese Widersprüche einfach übersehen. Ihnen ist es nicht wichtig genug.

Mich faszinierte das. Aber ich hatte damals nicht soviel Lust auf die kleinen Lügen. Mich faszinierten die Großen. Ich wollte in die Werbung.

Auf meinem Weg in die Werbung begegneten mir dann viele verschiedene Realitäten. Da ich nicht geradlinig unterwegs war, habe ich mich in vielen Bereichen herumgetrieben und mir ist schnell klar geworden, dass jeder Teil der Kette in einer eigenen Welt stattfindet, die ihre eigenen Regeln hat. Selbst innerhalb einer Firma gelten in den verschieden Abteilungen unterschiedliche Regeln und Bezugssysteme.

Als ich mich dann während dem Studium mit Film beschäftigt habe, lernte ich, wie man Welten konstruieren kann. Der Zuschauer akzeptiert einfach alles, wenn es nur konsequent umgesetzt wird. Natürlich können wir leicht zwischen Film und dem “echten Leben” unterscheiden, aber nur eine kleine Änderung im Format und schon sieht das ganze anders auf. Würden alle Nachrichten-Sender darüber Berichten, dass es gelungen ist, Dinosaurier aus Erbgut zu brüten und Bilder dazu veröffentlichen, viele würden es glauben.

Oft bin ich mir bei Nachrichten nicht sicher ob das jetzt real ist. Bei Superviren zum Beispiel: ich habe zu wenig Fachwissen um zu verstehen ob es H5N1 wirklich gibt und ob man davor Angst haben sollte. Aber ich merke wie sich das Konzept in meinem Umfeld auswirkt. Menschen steigen aus dem Bus aus, weil jemand hustet und ich fühle mich dadurch auch nicht gerade wohler. Rettet uns die Pharmaindustrie gerade oder ist alles nur ein ziemlich hinterhältiges Marketingkonzept für ein Wundermittel? Der Wunsch vieler Journalisten nach einer einfachen Realität und die Werbebudgets der Pharmaunternehmen würden auch das zweite Szenario ermöglichen.

Wie soll ich das jetzt objektiv unterscheiden? Am Ende bleibt mir trotz aller Logik nur mein Bauchgefühl.

Vielleicht gibt es in der Physik oder Chemie einiges, das man als real bezeichen kann, aber wie groß sind die Auswirkungen davon in meiner Wirklichkeit? Erklärt mir damit mal warum wir so viele Autos bauen?

In seinem viel diskutierten neopragmatischen Ansatz kommt Richard Rorty zu der Auffassung, dass die Realismus – Debatte letztlich nutzlos ist und statt dieser Frage vielmehr konkrete wissenschaftliche Themen bearbeitet werden sollten.

http://de.wikipedia.org/wiki/Realität

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