SDW11: Präsentations Analyse Teil 1 – Bielefeld und Chemnitz
Wir sind Stadt der Wissenschaft geworden.
Auch wenn ich die Konzepte der anderen Städte nicht kannte, war am Ende wahrscheinlich die bessere Präsentation und die Frage-Runde entscheidend. Bevor ich aber auch die Erfolgsfaktoren von Mainz eingehe, will ich erst mal auf die Konkurrenz analysieren:
Bielefeld
DenkwerkStadt – von Querdenkern, Querköpfen & Querulanten
Die Bielefelder setzten bei ihrer Präsentation auf einen WDR Moderator. Er hat zwar schön erzählt, aber zu lange und ohne Substanz zu liefern. Es wurde zuviel Zeit aufgewendet um den Slogan zu erklären und die Vertreter von Bielefeld kamen kaum zu Wort. Außerdem machte Bielefeld den Fehler einen Nebenschauplatz zu eröffnen. Ein Akrobat baute aus gestalteten Brettern ein 5m hohes Kartenhaus auf. Da es keinen direkten Bezug und auch keinen neuen Input für die Präsentation gab, war der Turm nur ablenkend. Man hatte keine andere Chance als auf dieses “Bauwerk” zu achten und bekam die Vorstellung der DenkwerkStadt nur am Rande mit. Der Bürgermeister von Bielefeld macht zudem den Fehler, den Neubau der Uni, der 1.000.000.000 € kostet zu stark zu betonen, bzw. gelang es ihm nicht, die Bedeutung des Titels für dieses Vorhaben herauszustellen. Am Ende hallte die Frage “Wozu braucht ihr dann noch die 250.000€ ?” nach. Auch die Überschrift: DenkwerkStadt konnte nicht begründet werden. Hier wären außergewöhnliche Beispiele gefragt gewesen.
http://www.bielefeld.de/de/pressedienst/detail.html?id=2010-03-25-13.59.45.344930
Chemnitz
Ihr werdet staunen! 1 + 1 = 11
Als ich zur Veranstaltung ankam wurde ich von sportlichen sächsischen Studenten mit “Ühr wördet stonnen” begrüßt. Ich weiß nicht warum ich gerade auf diesen Dialekt so allergisch reagiere, aber er wirkt einfach nicht seriös. Authentisch: Ja, wissenschaftlich: Nein! Später stellte sich heraus, dass Chemnitz einen lebenden Stand hatte. Der Stand war ein zwar begehrtes Fotomotiv und senkte den Altersschnitt, da aber weitere Informationen fehlten, blieben die Besucher eher distanziert. Hier wurde die Chance einer Interaktion verschenkt. Auch die Präsentation wurde leicht durch diesen Stand geschwächt. Nach dem Showprogramm von Bielefeld erwartete man, dass Chemnitzer mindestens durch brennende Löwen springen.
Bei der Präsentation verzichtete Chemnitz auf eine Moderation und lass 30 min lang Text vor. Zusätzlich wurde auf der Leinwand ein Stimmungsfilm wiederholt abgespielt. Da der Augenkontakt mit dem Publikum durch das Ablesen ausblieb, war das Video eher ablenkend. Es fehlte zudem die direkte Verbindung zwischen dem was man sah und dem was erzählt wurde. Ich merkte wie ich mir meine eigene Geschichte baute und wiederholt den Faden verlor. In der Fragerunde kamen die Vertreter von Chemnitz deutlich besser rüber. Ein freier Vortrag hätte die Präsentation viel besser gemacht. Dazu einfach Bilder auf der Leinwand, die das Gesagte unterstützen.
Mainz folgt noch in ein paar Tagen, die Analyse der eigenen Präsentation ist etwas schwieriger.
Update: Die Präsentation von Mainz bei der Stadt der Wissenschaft 2011