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Communication Fightclubs im Juli

Wow, das ging schnell

als ich vor zwei Wochen angekündigt habe, dass ich irgendwann mal einen Workshop zu Influence machen will, habe ich noch nicht damit gerechnet, dass es so schnell passieren wird. Aber dann kam die Absage vom VW-Haus und Peng stand ohne Land da, drei Tage später startete die Operation Pusteblume, für den 14. August ist ein Festival am Rathausplatz angemeldet und ich starte nochmal Vorträge, die auf eine bessere Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet sind.

Morgen: Donnerstag 15.07.2010 20 Uhr

Communication Fight Club: Manipulationsgrundlagen

Wie schafft man es seine Position durchzusetzen? aka Rhetorik

Ich werde verschiedene Techniken aus dem Buch Influence vorstellen und sie um Praxisbeispiele aus dem Peng-Alltag ergänzen.

  • Kontraste schaffen
  • Geschenke
  • Einstellungen und Konsistenz
  • Soziale Bestätigung
  • Mögen
  • Autorität
  • Knappheit

Nächste Woche: Donnerstag 22.07.2010 20 Uhr

Communication Fight Club: Wir sind Massenmedien! Facebook & Twitter Workshop

Wie erreiche ich die Menschen, die meine Botschaft interessiert? aka Web 2.0

  • Youtube ist kaum älter als Peng
  • Facebook hat Google bei den Nutzerzahlen überholt und wäre als Staat das dritt größte Land der Erde
  • Im Umkreis von 15 km um Mainz gibt es 140.000 Facebooknutzer
  • Und immer regelmäßiger schaffen es Twitternachrichten in die Massenmedien
  • In nur 5 Tagen haben sich 123 der Operation Pusteblume angeschlossen
  • Internetseite, Facebook und Twitter lassen sich in weniger als 4 Stunden einrichten

Peter Kruse und der Kuturraum Internet

Kurz vor der re:publica habe ich mir noch das Nachtstudio zum Thema Information Overkill angeschaut und war begeistert von den Beiträgen von Peter Kruse.

Besonders seine Ausführungen über das Lernen durch Musterbildung hat mir sehr viel gebracht. Das Schulsystem arbeitet nach dem Prinzip vom Detail zum Ganzen. Während bei der Musterbildung, aus der Betrachtung des Ganzen ein Erkenntnisgewinn entsteht.

Wenn ich mir meine Schullaufbahn und besonders mein Masterstudium unter diesem Aspekt nochmal genauer anschaue, merke ich, dass ich mit dem Prinzip vom Detail zum Ganzen, nie klar kam. Ich konnte (oder wollte) mir zum Beispiel nie Jahreszahlen bei Geschichte merken, hatte aber einen guten Gesamtüberblick (meist besser als die Streber) und kann noch heute Ereignisse geschichtlich zuordnen. Mittlerweile bin ich froh, dass ich kein echtes Abitur gemacht habe, weil ich glaube, dass ich da nur mit Musterbildung Probleme bekommen hätte. Bei meinem Fachabitur in Gestaltung war das hingegen kein Problem. Auch mein Medien-Design Diplom begünstigte meine Arbeitsweise. Ich habe immer ganze Filme gemacht und dabei gelernt, wie die einzelnen Bereiche funktionieren. Ich habe mich zwar oft in Details verrannt, aber mit der Zeit habe ich verstanden worauf es beim Film ankommt. Beim Master merke ich hingegen, wie stark das vom Detail zum Ganzen wirkt. Es geht darum abgeschlossene Details ohne Betrachtung des Ganzen wiederzugeben. Hier komme ich mit meinem Konzept nicht mehr weiter. Die Details ergeben kein Ganzes. Das ist Bullshit! Human Resource Management lässt sich nicht mit Marketing vereinen, Marketing nicht mit Marktforschung und überhaupt, die Profs könnten niemals gemeinsam eine Firma führen….  jeder würde die anderen für Fachidioten halten, wenn sie sich mal gegenseitig zuhören würden.

Auf der re:publica 2010 habe ich dann einen weiteren Vortrag von Peter Kruse zum Thema “What’s Next – Wie die Netzwerke Wirtschaft und Gesellschaft revolutionieren” gesehen und erst während dem Vortrag gemerkt, dass es die selbe Person ist. Er stellt die These auf, dass es zwei grundlegend Unterschiedliche Sichtweisen auf das Internet gibt, aber seht selbst:

SDW11: Präsentations Analyse Teil 2 – Mainz

nachdem ich letzte Woche schon etwas zur Präsentation von Bielefeld und Chemnitz geschrieben habe, folgt nun:

Mainz

leidenschaftlich wissenschaftlich. Stadtlandschaft voller Kreativität

Da ich im AK Präsentation und bei der Generalprobe dabei war, ist dieser Bericht nicht neutral und ich gehe von dem was wir vorhatten, zu dem was passierte.

Unsere Strategie setzte sich aus vier Medien zusammen: Dem Antrag, der Delegation, dem Stand und der Präsentation.
In der ersten Sitzung des Arbeitskreises Präsentation verteilten wir also Funktionen auf die einzelnen Elemente. Da der Antrag eher sachlich gehalten wurde, musste die Leidenschaft in Berlin übertragen werden.

Antrag

Mir persönlich war der Antrag zu textlastig und ermöglichte kein schnelles überfliegen. Andererseits mussten auch viele Projekte reingestellt werden, damit keiner der Beteiligten unzufrieden ist und sich übergangen fühlt. Hier hätte man durch einen besseren Aufbau für mehr Übersichtlichkeit sorgen können.

Delegation

Die Delegation setzte sich aus Mitarbeitern der Stadt, des Landes, der Hochschulen, Museen, Unternehmen und Peng zusammen. Für jeden gab es eine kleine Anstecknadel mit dem Mainz Logo und zur Auffrischung des Antrag noch einen Handzettel mit den wichtigsten Infos. Auf weitere Uniform und auswendig gelernte Antworten wurde bewusst verzichtet. Wir waren also auf uns gestellt was die Leidenschaft angeht. Alle Beteiligten kann man auch im Internet nachlesen, ich möchte hier nur noch gesondert Herr Hammer erwähnen, der durch seine gute Laune die ganze Gruppe ansteckte.

Stand

Nach der ersten Bewerbungsrunde fragte der Stifterverband, wo denn Gutenberg geblieben ist. Da wir aber bei der Präsentation nicht zu sehr auf die Tradition setzen wollten griffen wir Gutenberg für das Handout wieder auf. Die Zettel waren bereits zum größten Teil fertig, aber vor Ort wurde mit Bleisatz noch folgendes Zitat aufgedruckt:

Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert, und mehr als das Blei in der Flinte jenes im Setzkasten der Drucker.

Georg Christoph Lichtenberg

Im Hintergrund gab es zusätzlich noch ein 2*4m Poster auf denen die drei Säulen und einige Bilder waren.

Präsentation

Mit Gundula Gause vom ZDF hatten wir einen echten Moderationsjoker in unseren Reihen. Durch ihre Erfahrungen beim Umgang mit Problemen konnte nichts schief gehen und die anderen Vortragenden konnten sich auf ihre Antworten konzentrieren. Neben dem Bürgermeister und dem Uni-Präsidenten sollte als dritte Person, noch jemand aus der Wirtschaft dabei sein. Schott als erste Idee lag zwar nahe, hätte aber dem klassischen Muster entsprochen. Es wurde deshalb jemand gesucht, der eine stärkere persönliche Bindung zur Hochschule hat. Mit Frau Türeci wurde eine tolle Vertreterin für den Bereich Wirtschaft gefunden. (Sie hat aus der Uniklinik heraus die Firma Ganymed gedründet und entwickelt an einem neuen Verfahren gegen Krebs.)

Da wir wussten, dass die Aufmerksamkeit der Zuschauer nach ca. 10 min nachlassen wird, war klar, dass wir zwischen drin Videos brauchen. Der SWR half uns dabei und produzierte vier Clips. Die Clips wurden dazu genutz in Themen einzuführen, die dann von Gundula Gause aufgenommen und an das Präsentationsteam weitergeleitet. Diese stellten dann die Details frei vor. Zum Abschluss der Projektvorstellung stellte dann jeder Beteiligte noch einmal sein persönliches Lieblingsprojekt vor. An dieser Stelle der Präsentation merkte jeder Zuschauer, was mit “leidenschaftlich wissenschaftlich” gemeint war.

Nach der Präsentation hatte die Jury noch einmal die Chance Fragen zu stellen und ich denke an dieser Stelle hat Mainz den Titel gewonnen. Es ging um das Thema Chancengleichheit und wie Mainz dazu beitragen will. Zuerst wurde von einem Elternabend in einer Moschee, der letzte Woche war berichtet. Dann gibt es ein Projekt bei dem Rentner von Schott Nachhilfe in Mathe geben. Das stand weder im Antrag noch waren die Antworten geplant, deshalb war es überzeugend und zeigte, dass es nicht nur gelaber ist. Später gab sogar Gundula Gause eine Antwort auf eine Frage der Jury, auch das war spontan. In der Fragerunde übertrug sich die beschworene Leidenschaft auf die Jury.

Die Präsentation war viel besser, als bei der Generalprobe. Besonders Frau Türeci hat sich sehr gesteigert. Und auch ein paar Tricks wurden beherzigt. So wurden die Fragen nicht mehr gegenüber Frau Gause beantwortet, sonder fast immer zum Publikum gesprochen. Außerdem beobachteten die anderen Beteiligten die sprechende Person und lenkten so die Blicke des Publikums.

Applaus!

SDW11: Präsentations Analyse Teil 1 – Bielefeld und Chemnitz

Wir sind Stadt der Wissenschaft geworden.

Auch wenn ich die Konzepte der anderen Städte nicht kannte, war am Ende wahrscheinlich die bessere Präsentation und die Frage-Runde entscheidend. Bevor ich aber auch die Erfolgsfaktoren von Mainz eingehe, will ich erst mal auf die Konkurrenz analysieren:

Bielefeld

DenkwerkStadt – von Querdenkern, Querköpfen & Querulanten

Die Bielefelder setzten bei ihrer Präsentation auf einen WDR Moderator. Er hat zwar schön erzählt, aber zu lange und ohne Substanz zu liefern. Es wurde zuviel Zeit aufgewendet um den Slogan zu erklären und die Vertreter von Bielefeld kamen kaum zu Wort. Außerdem machte Bielefeld den Fehler einen Nebenschauplatz zu eröffnen. Ein Akrobat baute aus gestalteten Brettern ein 5m hohes Kartenhaus auf. Da es keinen direkten Bezug und auch keinen neuen Input für die Präsentation gab, war der Turm nur ablenkend. Man hatte keine andere Chance als auf dieses “Bauwerk” zu achten und bekam die Vorstellung der DenkwerkStadt nur am Rande mit. Der Bürgermeister von Bielefeld macht zudem den Fehler, den Neubau der Uni, der 1.000.000.000 € kostet zu stark zu betonen, bzw. gelang es ihm nicht, die Bedeutung des Titels für dieses Vorhaben herauszustellen. Am Ende hallte die Frage “Wozu braucht ihr dann noch die 250.000€ ?” nach. Auch die Überschrift: DenkwerkStadt konnte nicht begründet werden. Hier wären außergewöhnliche Beispiele gefragt gewesen.

http://www.bielefeld.de/de/pressedienst/detail.html?id=2010-03-25-13.59.45.344930

Chemnitz

Ihr werdet staunen! 1 + 1 = 11

Als ich zur Veranstaltung ankam wurde ich von sportlichen sächsischen Studenten mit “Ühr wördet stonnen” begrüßt. Ich weiß nicht warum ich gerade auf diesen Dialekt so allergisch reagiere, aber er wirkt einfach nicht seriös. Authentisch: Ja, wissenschaftlich: Nein! Später stellte sich heraus, dass Chemnitz einen lebenden Stand hatte. Der Stand war ein zwar begehrtes Fotomotiv und senkte den Altersschnitt, da aber weitere Informationen fehlten, blieben die Besucher eher distanziert. Hier wurde die Chance einer Interaktion verschenkt. Auch die Präsentation wurde leicht durch diesen Stand geschwächt. Nach dem Showprogramm von Bielefeld erwartete man, dass Chemnitzer mindestens durch brennende Löwen springen.

Bei der Präsentation verzichtete Chemnitz auf eine Moderation und lass 30 min lang Text vor. Zusätzlich wurde auf der Leinwand ein Stimmungsfilm wiederholt abgespielt. Da der Augenkontakt mit dem Publikum durch das Ablesen ausblieb, war das Video eher ablenkend. Es fehlte zudem die direkte Verbindung zwischen dem was man sah und dem was erzählt wurde. Ich merkte wie ich mir meine eigene Geschichte baute und wiederholt den Faden verlor. In der Fragerunde kamen die Vertreter von Chemnitz deutlich besser rüber. Ein freier Vortrag hätte die Präsentation viel besser gemacht. Dazu einfach Bilder auf der Leinwand, die das Gesagte unterstützen.

http://www.chemnitz.de/chemnitz/de/aktuelles/presse/pressemitteilungen/pressemitteilungen_index.asp?action=Einzel_Anzeige&id=9013&woher=1

Mainz folgt noch in ein paar Tagen, die Analyse der eigenen Präsentation ist etwas schwieriger.

Update: Die Präsentation von Mainz bei der Stadt der Wissenschaft 2011

Followcracy – ein Social Network für direkte Demokratie

Der zweite Versuch…

Followcracy ist ein von Twitter inspiriertes System zur Entscheidungsfindung. Jeder kann seine Stimme entweder selber abgeben oder weiterreichen. Ich werde im Vortrag das System vorstellen und suche Partner, die das Projekt weiterentwickeln und umsetzen wollen. Mehr Details: http://thehack.org