Wir drucken Wikipedia aus!

Oh ja, Ihr habt richtig gehört. Einer der Gründe, warum es in meinem Blog so still war, war dieses Vorhaben. Zusammen mit PediaPress, dem offiziellen Print on Demand Partner von Wikipedia, habe ich eine Crowdfunding Kampagne entwickelt und jetzt geht es endlich los.

Wir sammeln 50.000$ um endlich mal eine Idee umzusetzen, die schon viele vor uns hatten: Wir drucken Wikipedia aus. In Büchern. In 1000 Büchern um genau zu sein. Diese Bücher zeigen wir dann bei der jährlichen Konferenz für Wikipedianer und wenn es noch besser läuft auch überall auf der Welt.

Warum ich das Projekt so genial finde?

  1. Es ist ein Backup, das auch ohne Strom funktioniert. (Man weiß ja nie)
  2. Es zeigt einfach mal, wie viel Wissen ein unkoordinierter Mob schaffen kann, wenn man die Hürde klein hält. (zum Vergleich: Die Encyclopædia Britannica hatte 32 Bände)
  3. Es ist eine Zeitaufnahme. In 10, 20, 30 oder vielleicht auch 100 Jahren können wir sehen, wie wenig wir wussten. Das geht zwar auch direkt mit Wikipedia, aber wer nutzt schon diese Funktion.
  4. Es ist unpraktisch… es ist Kunst.
  5. Ich lerne viel über Crowdfundig dazu und habe einen Grund spannende Leute anzuschreiben.
  6. Wenn alles klappt, darf ich Druck und Ausstellung in England filmen.

Also, wenn ihr das Projekt ebenso genial findet wie ich, dann helft bitte mit, das zu verbreiten oder macht ein wenig Kohle locker.

Viel Spaß und vielen Dank, wenn wir das Projekt durch haben, dann gibt es mit Sicherheit das ein oder andere, was ich euch darüber berichten kann.

Alle Infos dazu gibt es auf: wikipediabooks.org

Falls du noch ein paar Euro über hast, dann würde ich mich über deine Unterstützung freuen.

So funktioniert Video Marketing – Neuer Erklärfilm, Bessere Webseite

Ich habe endlich mal wieder die Zeit gefunden, um mit wenig Aufwand einen echten Mehrwert zu schaffen.
Mittlerweile habe ich für einige Kunden Video Marketing gemacht. Ich konnte dadurch viel Erfahrung sammeln und feststellen welche Strategie am besten funktioniert.

Aber ich nehme auch meine eigene Medizin und habe meine Webseite etwas überarbeitet. Dieses Video ist jetzt ein zentraler Bestandteil meiner Homepage und auch die Infos auf der Seite habe ich ergänzt.

Ich weiß jetzt viel besser, wer meine potentiellen Kunden sind (dafür muss ich auch noch ein Video machen) und kann deshalb alle anderen Besucher ruhigen Gewissens an die Konkurrenz verweisen.

Ich bin schon ganz gespannt, wie sich diese Umstellung auf meine Anfragen auswirkt und werde natürlich darüber berichten.

Also, schönes Wochenende.

Nächste Woche geht es dann mit einem Crowdfunding Projekt weiter…

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"Customer/Problem fit" & "Problem/Solution fit" für die 1000-Stunden-Woche

Customer/Problem fit

Den ersten kleinen Erfolg bei der 1000-Stunden-Woche kann ich verbuchen: Es haben sich einige angemeldet, die Conversion Rate ist top, die Mails werden geöffnet und die Videos angesehen. Das heißt, ich habe den Customer/Problem fit erreicht. (Das heißt auf Lean Startup, dass es wirklich Leute gibt, die gerne Videos für sich arbeiten lassen würden.)

Was mir allerdings noch nicht gelungen ist, ist der

Problem/Solution fit

Beim Problem/Solution fit, geht es darum, dass ein Angebot auch wirklich ein Problem löst. Ich habe zwar erst einen kleinen Teil meines Kurses ausgeliefert, aber nur ein einziger Teilnehmer hat auf dieser Grundlage ein Video gemacht. Bevor ich also weiter im Blindflug ausliefere sollte ich da nochmal genauer herausfinden, was die Teilnehmer von der Video-Produktion abhält. Offiziell ist es das fehlende Know How, aber was mir mittlerweile als Muster bei den Auftragsproduktionen aufgefallen ist: Die meisten Leute finden sich selber zu steif. Das heißt, sie fühlen sich nicht wohl vor der Kamera, bzw. mögen sich nicht selber im Video sehen.

Um hier eine funktionierende Lösung anbieten zu können, muss ich also nicht nur die technischen Grundlagen in den Griff bekommen, sondern auch verstärkt die Angst nehmen.

Bettervest – Die Crowdinvesting Plattform für die Rettung der Welt

Ganz kurz vor Weihnachten war ich noch in Frankfurt bei Bettervest um dort noch schnell ein Video für das nächste Crowdfunding über das Social Impact Lab zu drehen. Eigentlich sagt man ja, dass die Zeit zwischen Weihnachten und Silvester so mit die schlechteste Crowdfunding Zeit ist, diesmal war das Projekt aber nach wenigen Stunden finanziert.

Wie funktioniert Bettervest?

Falls ihr Bettervest noch nicht kennt. Die Idee dahinter ist einfach aber auch genial. Wenn man in einem Laden oder Büro auf LED Licht umstellen will, dann kann man zwar fast 80% Strom sparen, muss aber erst mal viel Geld in die Hand nehmen. Der Austausch der Leuchtmittel hat sich bei heutigen Stromkosten nach etwa 2-3 Jahren gerechnet. Bettervest sammelt jetzt Crowdinvestoren, die sozusagen in den Austausch der Leuchtmittel investieren. Die Firma bezahlt das Geld zurück, indem sie einfach für die nächsten 3 Jahre die normale Stromrechnung bezahlen. Das Geld wird dann unter den Investoren ausgeschüttet, so dass diese ihr Geld und eine fette Rendite einstreichen können. Für die Firma lohnt sich das Trotzdem, denn die Leuchtmittel halten ca. 10 Jahre. Er halt also keine höheren Kosten und spart nach 3 Jahren fast 80% der Stromkosten.

Etwas Risiko gibt es aber doch. Das Unternehmen könnte Pleite gehen oder die Strompreise könnten sinken. Steigen hingegen die Strompreise, dann gibt es soweit ich das verstanden habe, eine höhere Rendite. (aber dazu solltet ihr die Verträge mal genau lesen, das Projekt ist noch relativ jung und die idealen Konditionen werden noch gesucht, es geht ja darum das alle gewinnen.)

So oder so, die Umwelt gewinnt auf jeden Fall.

Ich bei der Arbeit:

Mein Lean-Startup Jahr 2013

Ende 2012 kam ich gerade wieder aus den USA zurück und war erst mal ziemlich orientierungslos. Ich hatte zuviel neues erfahren und wusste nicht so recht, wie ich das alles zusammen kriegen sollte. Ich wusste noch nicht so recht, was ich machen sollte, aber mir wurde klar, dass ich nur sehr schwer als Angestellter arbeiten kann ohne depressiv zu werden.
Oft ist es aber der Zufall, der einen auf den richtigen Weg bringt. Anfang 2013 habe ich erst mal angefangen meine Erfahrungen aus dem Silicon Valley in Form von Vorträgen zu teilen. Dafür habe ich mir dann 10 Themen aus den Fingern gesogen und die Liste auch an Dominik vom Heimthafen geschickt. Für den ersten Donnerstalk entschied er sich dann für das Thema Lean-Startup. Und ich lernte Paul und Joachim vom Lean Startup Circle RheinMain kennen.

Ich war ganz schön aufgeregt, denn in Wahrheit hatte ich noch nicht wirklich Erfahrung mit dem Ansatz, aber es war dann doch schon recht OK. Nachdem ich mir also meinen Weg durch den Vortrag geblufft hatte, wurde es Zeit, dass ich mich auch mal intensiver damit beschäftige und je tiefer ich Einstieg, desto besser gefiel mir das Konzept. Ich liebe es Ideen einfach umzusetzen und dann zu schauen was passiert. Eigentlich sollte man sich beim Lean-Startup zwar eher mit einer Hypothese an den Markt wagen und definieren, was man am Ende erwartet, aber ich habe das nicht so klar definiert. Aber kommen wir zu meinen größeren Experimenten, die am Ende zu Pivots geführt haben.

Pivot – Medienbildung (gutenberg academy) wird staatlich finanziert:

Hier wurde mir zwar vom Uni-Gründerbüro unter die Arme gegriffen, als ich dann aber merkte, das für diese Förderungen wieder das selbe Ministerium verantwortlich war, das mir auch schon Geld für den Internetbrunnen versprach und nie lieferte, gingen bei mir alle Alarmsignale an und ich habe es nicht weiter verfolgt.

Pivot – Private Investoren fördern Medienbildung

Naiv wie ich bin, dachte ich mir: man muss nur was gutes machen und dann findet man schon Unterstützer, aber Pustekuchen. Man muss schon Informationen verkaufen. Vielleicht kann ich diesen Weg mal gehen, wenn ich genug Reichweite habe.

Pivot – Lean-Startup für den Mittelstand

Die Kalkulation sah gut aus und war ein klassischer Fail. Es gibt einfach nichts das schwerer ist, als etwas zu verkaufen, das die Leute noch nicht suchen. Vor allem, wenn weder das Konzept noch man selber die nötige
Bekanntheit hat.

Pivot – Gutenberg Bibel Neuauflage

Nachdem ich erst nach 3 Monaten einen Termin beim Museum bekam, entschied ich mich nach dem ersten Treffen meine Zeit anders zu investieren.

Treffer: Einfache Videos

Statt meinen Kopf jetzt in den Sand zu stecken fing ich an für die Gutenberg Academy und das Pengland viele einfache Videos zu erstellen. Eigentlich war das gar nicht als Geschäftsmodell gedacht, sondern eher als Kanal. Ich entwickelte Formate, die ich teilweise in unter einer Stunde erstellen konnte und merkte, dass ich damit eine Marktlücke erwischt hatte. Die meisten meiner Kommilitonen bieten nichts unter 3000€ an, dabei ist das für die meisten Zwecke einfach viel zu viel.

Nachdem ich jetzt wusste was ich anbiete, musste ich nur noch herausfinden, wer sich dafür interessiert. Und wenn ich gleich von einem Marktwechsel spreche, heißt das nicht, dass ich dort keine Kunden gefunden habe, man findet in jeder Nische nette Kunden, aber in manchen geht das leichter als in anderen.

1. Zielgruppe: Video-Stellenanzeigen

In den USA wurde bereits viele Jobs als Video ausgeschrieben und da ich durch meine Arbeit beim Monster diesen Sektor gut kannte, habe ich mir die Personaler als Markt ausgesucht. Meine Idee war es, denen Workshops oder Dienstleistungen anzubieten. Nach meinen ersten Gesprächen merkte ich aber, das dieses Projekt in Deutschland wenig Erfolgsaussichten hatte, weil die deutschen Personaler meist alt und wenig innovativ waren. Statt die Chance zu sehen, sah man nur die Gefahr sich zu blamieren. Nach den ersten paar treffen war das Klar, Markt-Pivot.

2. Zielgruppe: Hochschulen

Nachdem ich in den USA gesehen hatte, wie erfolgreich das MIT oder Stanford mit Youtube-Videos und e-learning sind, habe ich mich daran gemacht die deutschen Universitäten zu bekehren. Aber auch hier gab es mehrere Haken. Der größte war das deutsche Urheberrecht. Anders als in den USA darf man in Deutschland eine Vorlesung nicht einfach veröffentlichen und das hat jetzt nichts mit den Professoren zu tun. Das Problem sind eher die Folien und Zitate. Da Vorlesungen jetzt aber nur hochschulintern gezeigt werden dürfen, ist natürlich kein Budget vorhanden. Eins hat es aber gebracht, für meine Freundin gab es einen Nebenjob in ihrem Studiengang. Für mich stand aber ein neuer Markt-Pivot an.

3. Zielgruppe: Fortbildungen in Unternehmen

Geld sollte da doch eigentlich vorhanden sein, allerdings gestaltet sich die Akquise sehr schwierig. E-Learning lohnt sich erst ab einer gewissen Unternehmensgröße und da ist es dann meist schwer sich durch den betrieb zu arbeiten. Hier gibt es kein Totschlag-Argument, vielleicht gehe ich diese Markt später nochmal an.

4. Zielgruppe: SEOs

So langsam hatte ich verstanden wie ich schnell und effizient Videos erstellen und in den Suchmaschinen positionieren konnte. Also versuchte ich diese Dienstleistung anderen SEOs an zu bieten, ohne Erfolg. Ich hatte mir vorgenommen von 10 Anfragen mindestens einen Verkauf zu machen, dabei kam aber nichts zu Stande und ich zog weiter. Ich denke das lag vor allem daran, dass die meisten SEOs vor allem daran interssiert sind ihre eigenen Dienstleistungen zu verkaufen.

5. Contentmarketing für den Mittelstand

Diesmal habe ich mir die 30 größten Unternehmen aus Mainz rausgepickt und versucht ihnen Contentmarketing an zu bieten. Auch hier bekam ich fast nie eine Antwort, also entschied ich mich diesen Markt zu beerdigen. Pivot

6. Dann kam wieder ein Zufallstreffer: Gründer

Paul vom Leanstartup Circle & Rhein Main StartUps hatte mich gefragt ob ich mich nicht mehr in die Orga einbringen möchte und da ich ja so ein Video Typ bin, schleppte ich von da an meine Kamera mit und veröffentlichte verschiedene Videos zu den Events und bekam in Folge dessen, den ein oder anderen Kunden.

Um ganz ehrlich zu sein: ich habe nicht damit gerechnet, weil ich dachte Gründer sind notorisch knapp bei Kasse, aber damit hatte ich mich geirrt. Die meisten sind zwar knapp bei Kasse, aber einige eben auch nicht. Außerdem sind die Kosten meiner Videos jetzt auch nicht so extrem. Eine kleine Anzeige in der Zeitung kostet da mehr.

Ausblick:

Nachdem ich von März bis September nur wenige Aufträge hatte und dafür von Oktober bis Dezember so gut wie immer gearbeitet habe, versuche ich im nächsten Jahr die Arbeit besser zu verteilen. Jedenfalls freue ich mich schon mein Angebot nochmal zu überarbeiten, wenn ich dann mal wieder etwas Zeit habe.

Auch bei der 1000-Stunden-Woche geht es voran, aber dazu schreibe ich nächstes Jahr noch einen Artikel.