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Bierbaron: Bus gestohlen und Buzz geschenkt!

In der Nacht von Freitag auf Samstag wurde dem Bierbaron der Bus gestohlen und er schickte sofort eine Massen-SMS raus. Tasse vom Capitol-Kino lieferte sich eine Verfolgungsjagd, wurde aber abgehängt. Ein paar Bands planten bereits ein Benefiz Konzert für einen neuen Bus, bis am Abend endlich Entwarnung kam:

http://twitter.com/BierbaronMainz/status/5126937289

Auch ohne Massenmedien verbreitete sich diese Nachricht im beschaulichen Mainz wie ein Lauffeuer. Am Samstag Abend wusste fast jeder Bescheid und es war Tratschthema Nummer 1.

Woran lags?

Der wichtigste Faktor war mit Sicherheit die Sympathie zur “Firma” Bierbaron. Kaum einer hat so vielen Mainzern die Party gerettet wie Pierre und Sebastian. Schon aus Eigennutz musste der Bus wiedergefunden werden, denn die nächste Nachttanke ist weit weg.

Verbreitung

Wie schon beschrieben verbreiteten sich die erst Welle über SMS, ich habe es ca. 12 Stunden später auch als SMS erfahren, mit der bitte es zu twittern. Peng_Mainz war schneller, aber ohne Bild, also habe ich schnell mal den Baron angerufen und mit seiner Hilfe bei Google ein Bild vom Bus entdeckt. Mit bit.ly die URL gekürzt und über Twitter und Facebook.com/pengmainz verbreitet. Zusammengenommen sind das 350 Leser von denen sicher einige die Nachricht doppelt bekommen haben. Trotzdem haben fast 100 Leute auf den Link geklickt. Sich also innerhalb von einem Tag bewusst mit der Geschichte auseinander gesetzt. Und diese Hundert sind nur ein kleiner Teil der gesamten Kommunikation. Die Nachricht wurde 20 mal bei Twitter verbreitet und nur 3 mal mit dem Link.

Erstaunlich finde ich auch, welche Rolle Facebook mittlerweile bei der Verbreitung spielt. Ungefähr die Hälfte des Traffics kam von dort. Und dass obwohl Facebook bis vor einem halben Jahr in Deutschland noch fast keine Rolle gespielt hat.

Der direkte Vergleich zeigt auch, dass Twitter schneller ist. Bei Twitter kamen die meisten Klicks innerhalb der ersten Stunde, Facebook hat dafür kontinuierlicher für Klicks gesorgt.

bit.ly Statistik Bierbaron Bus Buzz

Dieser Artikel wurde auch auf: http://helloandlike.com/ veröffentlicht.

Warum Social Media die Kommunikation verändert

Immer das Gleiche, nur schneller und anders!

Auf die direkte Kommunikation hat Social Media erst mal nur geringen Einfluss. Zwei Menschen tauschen sich mit Hilfe von Texten, Sprache und Gesten aus. Soziale Netzwerke bieten hier erst mal nur eine andere Form an, neben Briefen, Telefonaten, Treffen, E-Mails usw. Ein Vorteil bei Sozialen Netzwerken ist allerdings, dass es leichter Feld seine Bekannten im Auge zu behalten. Eine neue Adresse stellt kein Hindernis mehr für die Kommunikation dar. Es hat also durchaus ökonomische Vorteile. Es ist also eine Art sich selbst aktualisierendes Telefonbuch.

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Das spannende an Sozialen Netzwerken sind viel mehr die ungerichteten Informationen: Die Statusmeldungen. Oft werden diese Botschaften als Belanglosigkeiten bezeichnet, aber sie stellen den eigentlichen Mehrwert dieser Netzwerke dar. Zum Einen sind Sie durchaus sehr nützlich. Ob und wie lange jemand im Urlaub ist, hilft mir abzuwegen, ob ich sofort anrufe oder besser noch ein paar Tage warte. Das hat für beide Seiten Vorteile, der Urlauber wird am Strand weniger mit Nachrichten belästigt. Und der Anrufer, weiß wann es sinnvoll ist sich zu melden. Neben diesen “Fakten”, gibt es aber auch unterhaltsame Momente (Lustige Videos), informatives (links auf Nachrichten), politisches (Zensursula), kritsches, persönliches und teilweise sogar Lyrik. Die einzelne Botschaft mag hierbei vielleicht nur eine geringe Bedeutung haben, aber in ihrer Gesamtheit vermitteln sie Umrisse des Gegenübers. Diese Umrisse sind meist sogar genauer als jeder Party-Smalltalk und diese Informationsfetzen werden zunehmend die Grundlage für solche Gespräche. Man findet leichter gemeinsame Themen über die man sich austauschen kann. Es ist aber nicht so, dass man durch die Statusmeldungen immer mehr vom selben mitbekommt. Da jeder unterschiedliche Interessen hat, vermischen sich diese gemeinsamen Themen mit vielen anderen Einflüssen.

Statusmeldungen sind ein Katalysator für Freundschaften

Hier wirds interessant, als Telefon noch das Leitmedium war, wäre niemand auf die Idee gekommen einen Bekannten mal so anzurufen, um herauszufinden ob man gemeinsame Interessen hat. Der Kontakt schlief viel öfter einfach ein. Heute kann aber aus jeder Statusmeldung ein neues Gespräch und mit der Zeit neue Freundschaften entstehen. Statusmeldungen sind dadurch für die Bekannten (weak Ties) bedeutender als für Freunde. Freunde haben diese “Statusmeldungen” schon vor dem Internet oft mitbekommen. Aber die Nachrichten der “Weak ties” sind die Würze in der Suppe 2.0. Es gibts bereits Hinweise, dass Soziale Netzwerke die Zahl der sozialen Kontakte erheblich steigern können.

Was ist Social Media?

social_media

An einigen Stellen habe ich ja schon angekündigt, dass ich in Zukunft stärker im Bereich Social Media arbeiten möchte. (ob das klappt ist nochmal ne andere Frage)

Um was geht’s da überhaupt?

In diesem Artikel werde ich erst mal nur auf Social Media in der Kommunikation zwischen Firmen und Kunden eingehen. Social Media hat auch Auswirkungen auf interne Unternehmensstrukturen, damit werde ich mich aber in einem weiteren Artikel befassen.

Das bekannteste Synonym für Social Media ist Web 2.0, aber treffender finde ich den Begriff “Lese- und Schreib-Netz” (Read/Write web). Bei Social Media wird die Grenze zwischen Sender und Empfänger eingerissen. Früher orientierten sich die meisten Webseiten (aber auch die betreibenden Unternehmen) am Fernsehen, der Kunde war nur Empfänger. In den letzten Jahren vollzog sich aber ein Wandel. Wir wurden durch zahlreiche Lügen und PR-Tricks für Massenmedien desensibilisiert. “dein Fernseher lügt

Will man heute ein Produkt erwerben, fragt man seine:

Experten-Freunde (Maven)

Durch Medien wie Skype und Facebook ist es möglich vor einem Kauf schnell noch einen Freund oder Bekannten um Rat zu fragen. Aber nicht allein die neuen Technologien sind daran schuld, sondern viel mehr der weg, wie wir uns diese erschlossen haben. Wie man einen Computer bedient haben die wenigsten von uns in der Schule gelernt. Das meiste lernte man im Austausch mit Freunden und Bekannten. Dabei bildet sich mit der zeit eine immer stärkere Spezialsierung heraus. So haben viele einen ganzen Pool mit Experten auf verschiedenen gebieten. Und ich behaupte, dass jeder meiner Leser nicht nur Schüler, sondern zugleich auch Leherer in verschiedenen Bereichen ist. Das Wissen sickerte von den “Nerds” über die “Interessierten” in mehrere Stationen zur Masse weiter. Es ist immer ein geben und nehmen und dadurch etablierten sich starke Vertrauensbeziehungen. Fragt mal eure Experten-Freunde woher sie ihr Wissen haben, es wird schnell klar wie groß diese Wissensnetzwerke sind und wie viele Wege zu den selben Quellen führen. Die Expeten-Freunde sind in den meisten Fällen so etwas wie Filter und Übersetzer zugleich. Sie helfen dabei sich im Überangebot der Informationen zurecht zu finden.

Wikis, Internetforen, (Micro-)Blogs und Barcamps: Die Experten Netzwerke

Aber woher stammt das Wissen der Maven?
Da sie sich sehr für ein Thema interessieren, sammeln sie Informationsquellen und werten sie nach ihrer Verlässlichkeit und Nützlichkeit aus. Oft sind sie nicht nur passive Konsumenten, sie wollen ihr Wissen ständig verbessern und tauschen sich deshalb mit anderen Maven über Ungenauigkeiten aus. Manche geben sich auch damit nicht zufrieden und stellen eigene Thesen auf, die sie zur Diskussion stellen. Auch Bücher sind in dieser Diskussion ein wichtiger Bestandteil und gewinnen sogar noch an Bedeutung. Denn durch den vernetzen Austausch ist es leichter relevante Quellen zu entdecken. Aus diesem Dialog bilden sich die Meinungen und Meme, die sich dann in den Netzwerken verbreiten.

Was wird aus der Werbung? Was wird aus Designern?

Statt immer lauter auf potenzielle Kunden einzureden, wird es wichtiger die Experten-Netzwerke mit den notwendigen Informationen zu versorgen und bei Unklarheiten als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen. Diese Zielgruppe interessiert sich nicht für Werbeslogans, sie will ernst genommen werden und Fakten sehen. Diese werden aber nicht einfach übernommen, sondern kritisch hinterfragt und überprüft. Werbung wird also immer unwichtiger, aber nicht bedeutungslos. Mit störender Werbung macht man sich immer leichter Feinde. Unaufdringliche und unterhaltsame Ideen, werden aber weiterhin Erfolg haben, wobei es da sehr schwer ist eine passende Geschichte zu dem Absender zu finden. Für Designer und Agenturen gibt es in Zukunft andere Aufgaben. Es geht darum Informationen über die Produkte möglichst leicht abrufbar und verständlich anzubieten.

Neu dabei: der Social-Media-Berater

Und was macht der? Zuerst analysiert er die Ausgangslage. Wo wird bereits über das Produkt gesprochen, wo wird es mit anderen verglichen und wo stehen nur die Konkurrenzprodukte zur Diskussion? Aber auch die eigene Webseite wird auf ihre Nutzbarkeit hin überprüft. Enthält die eigene Webseite alle diskutierten Informationen oder nur Marketing Sprüche? Wie leicht lassen sich Inhalte finden und verlinken? Im nächsten Schritt werden dann die internen Strukturen begutachtet (mehr in einem weiteren Artikel) und eine Kommunikationsstrategie entwickelt, die auf der einem Seite dem Kunden relevante Informationen zur Verfügung stellt und auf der anderen Seite Innovationen aus den verschiedenen Meinungen heraus filtert.

Und was ist der Unterschied zu Public Relations?

Der Social-Media-Berater ist ein neuer Bestandteil der Public Relations. Seine Aufgabe ist es mit Hilfe neuer (aber auch alter) Technologien eine wechselseitige Beziehung zu Kunden und Experten zu ermöglichen. Dabei erstellt er selber keine Inhalte, sondern vermittelt zwischen Interessenten und internen Abteilungen.