Master Media & Design Management in Wiesbaden. Letzter Erfahrungsbericht.

Liebe Studienbewerber, lasst euch nicht wegen meinem Beitrag von einem Media & Design Management M.A. Studium an der Hochschule Rheinmain Wiesbaden abbringen, das ist nur eine Meinung und viele andere Studenten kommen mit dem Angebot klar. Ich schreibe dass hier nicht um alle zu vergraulen, sondern um anderen, die ähnlich Erwartungen wie ich haben, Hilfestellungen bei der Studien-Standortswahl zu geben. Man lernt dort viel und wird gut für einen Arbeitsplatz in größeren Medienunternehmen vorbereitet. Stellt euch aber darauf ein, dass arbeiten während der Vorlesungszeit nur beschränkt möglich ist und Diskussionen über Ethik nicht stattfinden. Auch für Menschen, die ein eigenes Unternehmen gründen möchten, ist der Studiengang nicht geeignet.

Gestern war ich beim Dialogtag vom Master und es gab auch eine kurze Diskussion über meine Artikel. Es wäre unfair, dass ich nicht vorher direkten Kontakt gesucht habe. Was nicht stimmt. Ich habe mich mindestens bei 5 Personen beschwert, ohne dass ein einziges mal auf meine Situation eingegangen wurde. “Die anderen schaffen es doch auch!” Statt mir aber ein weiteres mal durch die Blume anzuhören, dass ich nicht genug Biss habe oder gegen Verstöße gegen die Prüfungsordnung mit einem Anwalt vorzugehen, nutze ich meine kleine Öffentlichkeit. Natürlich habe ich auch ein wenig an der Suchmaschinen Optimierung gearbeitet. Das mache ich aber bei jedem Beitrag und gehört für mich zum Handwerk. Dass ich damit auf der ersten Seite bei Google lande hat mich selber überrascht. Selbst wenn man nach dem Bachelor-Studiengang sucht, kann man mein Blog finden. Es liegt also nicht daran, dass der Studiengang so neu ist.

Ist es unfair, dass ich den Studiengang kritisiere?

Bei einem Studiengang, der mit Medien nichts am Hut hat, würde ich mich anders verhalten. Aber das ist der Master Media & Design Management. Der damit wirbt, dass er mir Management von Kommunikationsbeziehungen zu Kunden und anderen Marktteilnehmern beibringt. Ja, ja, ja, genau das wollte ich lernen. Aber anstatt, dass ich 2 Jahre darauf warte, bis ich weiß ob dieses Versprechen jemals eingelöst wird, wollte ich es sofort wissen. Ich stehe nach wie vor zu meinen Kritikpunkten und habe die Konsequenzen gezogen. Und wäre die Qualität des Studiengangs besser, wenn ich nicht schreiben würde? Meine eigentliche Kritik findet aber auf einer anderen Ebene statt: Auf Google. Nicht was auf meiner Seite steht, stellt den Studiengang in Frage, sondern was nicht dort steht. Die Reaktion der Professoren.

Würde der Studiengang Monitoring betreiben, hätten sie schon im November reagieren können. Damals hätte man den Kontakt zu mir suchen sollen.

Wie könnte man reagieren?

Direkt:

  • Die Kommunikation zu verweigern ist der schlechteste Weg. (Das wirkt arrogant.)
  • Ein Blog-Kommentar oder eine E-Mail an mich zu senden und mir einen Termin anzubieten um das Problem zu besprechen, wäre vollkommen ausreichend gewesen.

Indirekt:

  • Einen Blog für die glücklichen Studierenden aufsetzen, um ein anderes Bild vom Studiengang zu vermitteln.
  • Mit den glücklichen Studenten darüber sprechen, dass mein Blog den Wert ihres Studiums mindert und sie bitten sachlich unter meinen Beiträgen zu kommentieren.
  • Als Professor selber bloggen um meine Beiträge von der ersten Google-Seite zu verdrängen.
  • Den zufriedenen Studenten Unterstützung bei ihren eigenen Blogs anbieten.
  • Einen Kurs zum Thema: “Reputationsbildung bei Google”

Die Fallen:

  • Sich über meine Vorgehensweise beschweren. (Auf ihrem Spielfeld bestimmen sie die Regeln und hier bin ich Platzwart.)
  • Mir vorwerfen, dass nur zwei abgebrochen haben. (Beide waren das ganze Semester anwesend, trotzdem wurde kein Kontakt gesucht.)
  • Mir vorwerfen, dass ich keinen Plan von der Materie habe. (Google ist die wichtigste Informationsquelle für Studenten, von Teilbereichen der Medien scheine ich doch einen Plan zu haben.)
  • Mir vorwerfen, dass ich meinen Job nicht geregelt kriege. (Kein Auftraggeber ist bereit, sich auf ihre kurzfristige Planung einzulassen.)
  • Mir vorwerfen, dass ich mich für das falsche Studium entschieden habe. (In meinem Motivationsschreiben habe ich relativ klar formuliert, was ich mir von einem Studium verspreche.)

Was hat das mit Journalismus zu tun?

Nix! Wurde ja auch nie behauptet. Ich versuche zwar sachlich zu bleiben, aber ich bin nicht neutral. Meine Kritik ist mit einer Amazon-Bewertung zu vergleichen. Eine einzige (meine) Wertung macht keinen Sinn, erst aus der Summe von Meinungen entsteht ein grobes Bild.

Und um abschließend eine Frage zu beantworten.

Wer arbeitet eigentlich für wen?

Für mich ist das klar. Die Gesellschaft und damit auch ich bezahlen das Gehalt der Professoren. Also bin ich Kunde, also bin ich König. Der Druck, der auf unsere Generation ausgeübt wird, ist enorm. Deshalb suchen wir nicht nach noch mehr Druck, sondern nach Unterstützung. Wer diese Unterstützung nicht anbietet, wird in Zukunft Probleme haben Kunden zu finden. In Zukunft gibt es weniger Studenten, der Markt wird also enger und gleichzeitig transparenter. Eigentlich müssten sie mir das erklären…

Die letzten Worte:

Liebe Kommilitonen,

die Professoren sind nicht für euren zukünftigen Erfolg und euer Glück verantwortlich. Sie bekommen ihr Gehalt, egal ob ihr einen Job findet oder nicht. Niemand kann garantieren, dass es die großen Unternehmen, die momentan noch den Markt dominieren, dies auch in Zukunft tun. Die Transaktionskosten sinken unglaublich schnell und damit verschwindet auch das Erfolgsrezept der Multi-Nationalen-Konzerne. Die Größe wird zum Problem, die Organisation von Entscheidungsprozessen wird immer komplexer und macht das Unternehmen unflexibel. Auf der anderen Seite entstehen dezentrale Netzwerke aus kleineren Produzenten-Teams, die sich auf eine Nische spezialisieren und dort dem Massenprodukt überlegen sind. Social Networks und Communitys machen Werbung überflüssig.

Auch Manager, die nur nach Excel-Tabellen Entscheidungen treffen, werden in Zukunft weg rationalisiert und durch Software ersetzt (wie heute die Schrauber bei Opel). Es geht darum mit Unklarheiten und Unsicherheiten umzugehen. Es geht darum ein Gespür für die anderen Marktteilnehmer zu entwickeln und durch Kooperationen Mehrwert zu schaffen. Und Kooperationen finden in Zukunft nicht mehr nur zwischen Unternehmen statt. Die Zusammenarbeit mit den Kunden und die Zusammenarbeit der Kunden untereinander wird immer wichtiger.

Märkte sind Gespräche

wir sind keine zielgruppen oder endnutzer oder konsumenten.
wir sind menschen – und unser einfluss entzieht sich eurem zugriff.

kommt damit klar.

Cluetrain Manifest

die Rolle des Dissens beim Personal Branding

Eigentlich ist es garnicht so schlau den ADC und gleichzeitig alle Anhänger zu dissen. Ich konnte es mir trotzdem nicht verkneifen. Wenn ich einen Beitrag schreibe, bin ich mir darüber bewusst, dass ihn jeder lesen kann. Und jedes mal, wenn ich Kritik übe, dann bin ich mir bewusst das ich mir damit unter Umständen Wege verbaue. Als sich vor ein paar Monaten eine Firma bei mir gemeldet hat, deren Kampagne ich Monate davor verrissen habe, (Sie haben es nicht gewusst.) wurde mir das nochmal vor Augen geführt. Die blockierten Wege haben aber auch Vorteile, denn sie helfen mir auf der Spur zu bleiben.

Auf der anderen Seite gibt es bei jeder Kritik auch Menschen, die meine Ansicht teilen. Und dissen schafft Vertrauen. In der FH habe ich immer schlechte Professoren gedisst (Unterschriften Aktionen, Beschwerden im Senat), was mir dann bei meinem Diplomkolloquium auch zum Verhängnis wurde, mir aber trotzdem viel gebracht hat. Ich zeige dadurch, dass ich nicht hinterm Rücken läster, sondern auch was mache. Mittlerweile habe ich zwar gelernt, dass es besser ist Alternativen zu stärken, statt altes zu bekämpfen. Aber mein gedisse hat mir geholfen Menschen zu finden, die von den Alternativen zu begeistern sind und besser noch, selber über Alternativen nachgedacht haben. Ein Diss sorgt für Aufmerksamkeit. Und für die interessanten Gespräche die sich aus den provokanten Thesen ergeben, nehme ich den Gegenwind gerne in Kauf. Und das beste am bloggen ist, dass es meinem Umfeld Diskussionen startet.

(Während ich diesen Post schrieb, bekam ich über Skype einen Link, der meine These zum ADC-Abstieg belegte.)

Aber auch wenn es effektiv ist, werde ich jetzt nicht alles und jeden dissen. Aber der ADC hat es durch viele Überschneidungen mit meinem Leben verdient:

Als ich 2002 meine Ausbildung hinter mir hatte und ein Praktikum bei KNSK machte, drehte sich alles um den ADC. Für mich persönlich noch nicht, man muss sich ja erst hocharbeiten, aber ab dem Junior AD gings los. Wer keine Preise gewann, konnte den Aufstieg vergessen. Auch ich habe mir die Spots und Bücher angeschaut und war großer Fan von dem Kram. Youtube sollte erst drei Jahre später erfunden werden und ich kannte deshalb nichts kreativeres. Ich bin mir auch sicher, dass einige Ideen von mir später wieder aufgenommen und weiterentwickelt wurden. Aber der ADC zeigte auch damals schon seine dunkle Seite. Creative Directors setzen ihren Namen unter die Ideen vom Junior (wurde mir zumindest so erzählt) und meine Kollegen überlegten wie sie strategisch die Firma wechseln konnten um selber Preise gewinnen zu können. Man fängt als Praktikant bei X an, dann wechselt man zu Y um Junior zu werden, da muss man dann bei Projekten mitarbeiten die Preise gewinnen, dann kannste woanders Art Director werden und wenn du Glück hast, darfste selber einreichen…wem dass zu lange dauert der kann Junior des Jahres werden.

Je mehr Einblicke ich in die Werbebranche bekam, desto mehr wurde ich zum Kritiker dieser Show. Dass ich als Freelancer in der Postproduktion ein vielfaches von dem verdiente, was der Art Director auf Kundenseite bekam, gab mir zusätzlich zu denken. Ist die Hoffnung auf einen Preis und damit ein besseres Leben wirklich soviel wert? Und was dann, nächstes Ziel Cannes?

Der ganze Zirkus ist mir zu blöd. Welcher Vogel singt am schönsten, im goldenen Käfig? Da bin ich lieber der Hahn, der auf dem Mist kräht.

Das Festanstellungsdogma

Nachdem ich vor zwei Wochen meinen Wechsel auf die Agentur-Gründer-Seite ankündigte und mit ein paar Leuten darüber gesprochen habe, verbreitete sich mein Vorhaben relativ schnell in meinem Umfeld und ich wurde mittlerweile schon von einige darauf angesprochen. Dabei wurde ich häufig gefragt, ob mir das nicht zu riskant ist sowas zu machen und ob ich keine Angst hätte zu scheitern. Ich fands erstaunlich wieviel Angst selbst einige Freelancer vor der Selbstständigkeit haben. Für mich ist es nur der nächste logische Schritt und ich glaube ich habe selber mittlerweile mehr Angst vor einer Festanstellung, bei der andere über meinen eigenen Erfolg und mein Glück entscheiden.

Aber wenn ich auf meine Schulzeit und mein Studium zurückblicke ist diese Angst vor der Selbständigkeit eigentlich ganz logisch. Man wird von Anfang bis Ende fast nur von Beamten unterrichtet. Auch viele Lehrbeauftragte aus der Wirtschaft unterrichten nur um später besser Chancen auf eine Professor zu haben. Workshops mit Unternehmen werden von ehemaligen Studenten gehalten, die festangestellt in einem coolen Laden arbeiten. Und auch Workshops für Selbstständige werden meist von Angestellten gemacht. Selbstständige Unternehmer sind für einen Diplom Designer unbekannte Wesen.

Ich selber leide auch an dieser verzehrten Wahrnehmung. In meiner Diplomarbeit erkenne ich langsam einige Spuren davon. Aber auf der anderen Seite sehe ich für mich auch Chancen in der eigenen Agentur. Anstatt dass ich intern für meine Ideen von Kommunikation kämpfen muss, such ich mir draußen Kunden die dazu passen. Social Media ist nicht ohne weiteres auf jedes Geschäftsmodell, jede Zielgruppe und besonders jede Unternehmensphilosophie anzuwenden. Aber wenn es zusammen passt, dann kann Social Media mehr als Fernsehen und Zeitung zusammen, für einen Bruchteil der Kosten.

Durch eine eigene Agentur kann ich die Chancen, die gerade entstehen, besser nutzen. Mich dabei von einem Vorgesetzten abhängig zu machen, finde ich riskanter.

Trotz Agentur will ich keine Festangestellten haben. Ich werde versuchen die Agentur auf mein enges Netzwerk mit Freelancern und anderen Selbstständigen aufzubauen und könnte mir auch vorstellen, mit gleichberechtigten Partnern, zusammen zu arbeiten.

Was meint ihr, gibt es dieses Dogma oder habe ich mir da was zusammengereimt?

Festanstellung vs. Selbstständigkeit, was sind eure “Pro & Contra” Argumente?

schools kill creativity

Immer mal wieder packt es mich und ich könnte kotzen wenn ich daran denke was Schulen und Hochschulen den Menschen antuen. Wie soll die Schule kritische Bürger hervorbringen, wenn sie doch ihre eigene Geschichte systematisch verdrängt. Als die Industrialisierung vor sich hin revolutionierte, mussten Menschen gefunden werden, die die Mängel von Maschinen möglichst effektiv und mechanisch ausgleichen konnten. Schule diente damals nicht nur dazu die benötigten Grundlagen zu vermitteln, sondern diente auch als eine Art Gehirnwäsche. Die Kinder sollten lernen Autoritäten zu achten und Anweisungen, ohne sie zu hinterfragen, auszuführen.

Das mit der Gehirnwäsche hat ja auch relativ gut geklappt, aber jetzt müssen wir feststellen, dass wir keine Automanschen (Menschliche Automaten) mehr brauchen. Alle Aufgaben die man automatisieren kann, wurden automatisiert und immer mehr Menschen wachen aus dem Trauma auf. Jetzt kommt die Zeit der Unikate. Computer und das Internet senkten Ausbildungs- und Transaktionskosten Richtung 0. Aufgaben, für die Unternehmen früher ganze Abteilungen brauchten, erledigt man mittlerweile mit dem Mobiltelefon. Gute Produkte brauchen kein Millionen Werbebudget mehr, um in den Markt zu kommen. (Woher kennst du Google)

Aber die Schule macht so weiter wie immer. Schüler werden noch immer für die Industrie ausgebildet. Und die Hochschulen? Die haben intern die selben Strukturen wie die Industrie und sind von der strikten Einhaltung von Hierarchien geprägt. Die meisten Professoren waren nie selbstständig und haben immer nur gemacht was ihnen gesagt wurde. Die Freiheit von Studium und Lehre wird schon bei der Berufung unterdrückt. Jemand die ankommt und alles in Frage stellt, wird nicht berufen werden. Sie muss ihre Ideen in der Wirklichkeit beweisen und nach diesem Beweis kommt dann die nächste Generation, die Anweisungen befolgt, das Problem von außen untersucht, eine Doktorarbeit darüber schreibt und schließlich selber Professor wird. Nur ganz selten wird ein Praktiker direkt berufen, die meisten haben auch gar keine Lust auf das theoretische Korsett. Für sie gilt: “Was zählt ist auf dem Platz.”

Ich hatte das Glück, dass ich Hochschule nur am Rande mitbekommen habe und mir meine Neugier nicht genommen wurde. Sie wurde durch Kommilitonen sogar weiter entfacht. Ich denke das lag auch daran, dass es mir einige Professoren leicht machten ihre Autoritäten zu hinterfragen und mich durch ihre tradieren Ansichten immer wieder dazu anregten neue Entwicklungen zu beobachten. Zum Glück gab es aber auch Professoren und Lehrer die mich inspirierten und hinterfragten, aber für mich am wichtigsten waren andere Studenten und Studentinnen.

Was mir grad auffällt, es waren immer Männer die mich positiv oder negativ beeinflussten. Die Professorinnen und Lehrerinnen sind nicht so extrem. Schon in der Schule fällt es Mädchen leichter sich anzupassen und zu tun was ihnen gesagt wird. (Ist das der Grund warum die Gleichberechtigung nicht so funktioniert wie es geplant wird?) Ich kenne nur wenige Frauen, die auf die Meinung anderer pfeifen und ihre Ideen auch gegen Widerstände verfolgen. Ob es auf der anderen Seite immer gut ist, Ideen gegen Widerstände durchzusetzen, sei mal dahin gestellt. Aber alle Innovationen treffen anfangs auf Widerstände.

Fazit:
Schule diente anfangs zur Herstellung von Automanschen  und hat mittlerweile zum Ziel den Status Quo zu sichern.

Wie habt ihr das erlebt?

Dazu habe ich noch drei tolle Ted Talks gefunden:

Im ersten Vortrag wird erklärt, was Kreativität mit der Bereitschaft Fehler zu machen zu tun hat.

Ken Robinson schools kill creativity

Der zweite Clip zeigt ein erstaunliches Beispiel, wie viel Kinder lernen können, wenn man sie in Gruppen auf ein Problem loslässt:

Sugata Mitra shows how kids teach themselves

In Nummer 3 erhält man einen Einblick in das amerikanische Bildungssystem, auf das wir grad mit dem Bachelor zusteuern und zeigt interessante Alternativen auf.

Dan Meyer: Math class needs a makeover

Kathrin Passigs 9 Standardsituationen der Technologiekritik

Vielleicht beteilige ich mich beim Open Ohr an einer Diskussion zum Thema “Netzwerke 2.0 Segen oder pervers?” und da ich dabei eher auf Technologiekritiker treffen werde, habe ich mir nochmal die 9 Standartsituationen der Technologiekritik von Kathrin Passig angeschaut. Ich bin gespannt ob in der Diskussion auch das zehnte Argument entdeckt wird.

  1. What the hell is it good for?
  2. Wer will denn so was?
  3. Die Einzigen, die das Neue wollen, sind zweifelhafte oder privilegierte Minderheiten.
  4. Das Internet ist eine Mode, die vielleicht wieder vorbeigeht
  5. Täuschen Sie sich nicht, durch das Neue wird sich absolut nichts ändern
    • a) Es handelt sich höchstwahrscheinlich nur um ein schönes Spielzeug ohne praktische Konsequenzen
    • b) Insbesondere lässt sich mit der neuen Technik kein Geld verdienen
    • c) die Beteiligten hätten einander ja gar nichts mitzuteilen
  6. Im Prinzip ganz gut, aber nicht gut genug.
  7. Die Innovation ist außerdem überkompliziert und anfällig
  8. Im Zusammenhang mit der Erziehung anderer zur richtigen Nutzung des Neuen stehen die jetzt auftauchenden Etikettefragen. aka “es ist unhöflich die Vorteile der neuen Technologie zu verwenden.”
  9. Hat die neue Technik mit Denken, Schreiben oder Lesen zu tun, dann verändert sie ganz sicher unsere Denk-, Schreib- und Lesetechniken zum Schlechteren.

http://www.eurozine.com/articles/2009-12-01-passig-de.html