Sprechen Sie Geld? – Wirtschaftsanalphabetismus

Es gibt keine Sprache, die so universell anwendbar ist wie Geld. Dinge die über Worte lange Zeit dauern würden, wie eine Unterkunft in einer fremden Stadt zu finden, lassen sich mit Geld sehr leicht regeln.

Aber das ist nur der Anfang. Geld ist viel mehr als Zahlen und wer gut Geld sprechen will, der muss sich zumindest ein wenig mit Psychologie und Ökonomie beschäftigt haben. Man muss verstehen, was Menschen antreibt und wie man damit effektiv umgeht.

Geld hat viele Dialekte

Je nachdem aus welcher Region man kommt und welcher Denkschule man anhängt, wird Geld unterschiedlich benutzt, trotzdem lassen sich überall Gemeinsamkeiten feststellen wenn Geld fließt.

Auf dem offiziellen Bildungsweg habe ich im Master Studium zum ersten Mal von Opportunitätskosten gehört. Geld ist einfach viel mehr als Mathe. Die meisten Menschen bleiben ihr Leben lang Wirtschaftsanalphabeten und wissen es nicht mal.

Ich will jetzt nicht Geld-Sprech glorifizieren und bin davon überzeugt, dass Freunde wichtiger als Geld sind. Wem Geld egal ist, der hat eh schon eine andere Stufe erreicht, aber für alle, die auf “die da oben” schimpfen wäre ein kleiner Sprachkurs sicher nicht verkehrt.

Geld ≠ Macht

Aber wer gut Geld spricht, der kann mächtig werden, doch das kann man mit anderen Sprachen auch (aber dort ist es meist schwieriger zu erlernen).

Publikum kuratieren

warum sollte man das wollen?

Das ein Publikum kuratiert wird, ist eigentlich nichts ungewöhnliches. Bei vielen DanceClubs übernehmen die Türsteher die wichtige Aufgabe. Und alleine, dass man an dem Türsteher vorbei gekommen ist, gibt vielen Leuten schon beim Eintritt ein gutes Gefühl, außerdem fühlt man sich dadurch stärker mit den anderen Auserwählten verbunden.
Eine Selektion schafft ein Gemeinschaftsgefühl.

Aber sie sorgt in den meisten Fällen auch für eine Ausgrenzung, die Gruppe isoliert sich und wird homogen, die Einflüsse von außen werden abgewiesen.

Wenn jeder reden darf wird viel scheiße gelabert

Die Geschichte mit den Clubs lässt sich auch auf Konferenzen übertragen. Das Publikum kuratiert sich selbst, weil es entweder hingeht oder nicht und auf der anderen Seite kommen immer wieder die selben Speaker, weil sie ein gewisses Niveau bewiesen haben.

Anders bei Barcamps, hier soll jeder sprechen, aber auch hier selektiert sich das Publikum selbst. Und es kommen immer wieder die selben Leute und sprechen über die selben Themen, nur jetzt 3.0. Nichts gegen die Leute, bei vielen freue ich mich auf den nächsten Teil der Geschichte, aber da die Teilnehmer so unterschiedliche Hintergründe haben, driften die Dinge leicht ab und zu oft entbrennt eine Meta Diskussion darüber wer, was, wie, meint oder gemeint haben könnte. Durch die extreme Vielfältigkeit der Teilnehmer hat sich noch keine Kommunikationskultur entwickelt. Barcamps sind für mich das bisher beste Konferenz-Format, aber vielleicht ist ja das Prinzip des kuratierten Barcamps wirklich noch effektiver. Und das tolle ist, das gibt’s schon, denn das Barcamp ist nur die Gegenveranstaltung derjenigen, die nicht ins FOO Camp durften. Die FriendsOfO’Reilly treffen sich einmal im Jahr und tauschen sich aus.

Was ist ein Unique Visitor wert? Und für wen blogge ich eigentlich?

In den letzten Tagen war richtig viel los auf meiner Seite. Grund dafür sind ein paar Tipps, die ich zu Die Sims Freispiel auf dem Ipad niedergeschrieben habe. Aus meinen durchschnittlich 30 Besuchern am Tag wurden plötzlich 300. Da hatte ich wohl einen Nerv getroffen und das mit einem Beitrag, den ich als Offtopic bezeichnen würde.

Ich finde es schon krass, dass ich mit einen simplen Beitrag über ein Spiel meine Besucherzahlen fast verzehnfachen konnte. Das ermöglicht mir natürlich Experimente. Kann ich die Besucher auf irgendwie binden? Kann ich daraus mit Amazon Links irgendwie Kapital schlagen? Soll ich das öfter machen?

Dann habe ich mir die Youtube Statistiken angeschaut

und gemerkt, dass die meisten Besucher kleine Mädchen sind.

Ich werde da gar nichts weiter raus machen. Auch wenn ich mit den iPad Spiele Tipps meine Besucherzahl vertausendfachen könnte, bleibt die Frage wozu? Dann habe ich doch lieber nur 50 Views bei einer Buchvorstellung, aber dafür sind das Inhalte, die mir selber Spaß gemacht haben.

Grad lese ich wieder ein spannendes Buch Here Comes Everybody von Clay Shirky in dem es um Organisation ohne Organisationen geht und das hat mich nochmal auf den Kern meines Blogs gebracht. Ich schreibe nicht für die Massen, sondern damit diejenigen mich finden, die es interessiert. Es geht mir auch darum, dass ich von euch im Firstlife auf Sachen angesprochen werde, die ich hier so von mir gebe und die ich so in Echt nicht ansprechen würde.

Macrowikinomics – Don Tapscott & Anthony D. Williams – Buchtipp

Endlich habe ich das Buch Macrowikinomics: Rebooting Business and the World mal zu Ende gelesen. Es ist voll mit tollen Konzepten, bei denen mit dem Wiki-Ansatz soziale Probleme gelöst werden. Unter anderem auch einem von Ago und mir: wikit.org

 


http://helloandlike.com/2010/wikit-in-macrowikinomics-carpooling-2-0


Macrowikinomics: Rebooting Business and the WorldMacrowikinomics: Rebooting Business and the World by Don Tapscott

My rating: 5 of 5 stars

http://blog.alexboerger.de/macrowikinomi…

This book is a great snapshot of our zeitgeist. The world gets wikified. This book is driven by examples. So if you read it, take some time to google the projects you learn about.

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Von wegen Komplexitätsreduktion, sei genau

Früher, als die Senderkommunikation noch dominierend war, mussten Botschaften so verpackt werden, dass sie jeder versteht. Doch ich habe das Gefühl. dass sich dieser Trend gerade umkehrt. Daran ist nicht nur das Internet schuld, sondern auch die zunehmende Spezialisierung innerhalb unserer Gesellschaft.

Mich nerven Werbetexte, ich will nicht wissen, dass eine Kamera einen besseren Chip hat, ich möchte die genauen Maße wissen.

Es geht nicht darum, dass man mit Details erschlagen wird, sondern die Kunst liegt darin Komplexität verständlich darzustellen.

Ich denke ein Ansatz ist, dass man verschiedene Komplexitätsstufen anbietet. Statt nur einen Text zu zeigen, sollte man auch Videos, Animation und Links zu Fakten, Studien usw. anbieten. So kann jeder nach eigenen Wünschen und Kenntnissen eintauchen.

Um das ganze noch 2.0 zu machen, sollten man auch Fragen und Antworten direkt im Dokument einbringen können.